Dieser außergewöhnliche Türklopfer aus dem frühen 17. Jahrhundert stammt aus Norditalien (Emiglia Romagna) und zeigt in seiner kraftvollen Gestaltung jener Epoche, in der selbst Gebrauchsgegenstände zu Kunstwerken erhoben wurden. Gefertigt aus massivem Eisen, ist der Türklopfer reich mit grotesken Masken und phantastischen Fabelwesen verziert – typische Motive der italienischen Renaissance- und Frühbarockornamentik, die vom antiken Maskendekor inspiriert und im Manierismus zu expressiven Formen gesteigert wurden. Besonders bemerkenswert sind die plastisch ausgearbeiteten Gesichter mit tief eingeschnittenen Augen und geblähten Wangen, die in meisterlicher Schmiedetechnik modelliert sind.
Der Ring des Klopfers, in sich verwunden und von figürlichen Köpfen durchsetzt, ruht auf einer kräftigen Basis mit zentralem Maskaron. Solche Türklopfer zierten die Portale repräsentativer Palazzi und dienten nicht nur als funktionales Element, sondern auch als Zeichen von Wohlstand und künstlerischem Anspruch.
Ein eindrucksvolles Beispiel italienischer Schmiedekunst, das die expressive Formensprache des Barock in seltener Geschlossenheit verkörpert – ein Stück, das Geschichte, Kunsthandwerk und Symbolkraft in sich vereint. Authentische Alterspatina, kleine Bestoßungen und Gebrauchsspuren, altersgemäß sehr gut erhalten, präsentiert auf einem modernen Standfuß.
Solche Türklopfer waren weit mehr als funktionale Elemente – sie galten als Wächter des Hauses, als Sinnbilder von Stärke und Individualität. Heute entfalten sie ihre Wirkung als außergewöhnliche Antiquität, die jeder Sammlung oder jedem Interieur historische Aura und plastische Präsenz verleiht.
Maße: ca. 28 × 23 cm (mit Sockel)