Zapfhahn einer Schleifkanne - 16. Jahrhundert, Schmiedemarke

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Zapfhahn einer Schleifkanne, Renaissance, ca. um 1480-1520. Außergewöhnlich schönes Stück, keinerlei Beschädigungen, wunderschöne Patina. Aus einer Privatsammlung. Unrestauriert. Ein Traum für jeden Sammler von Schleifkannen, Zunftkannen bzw. Ratsherrenkannen und Mittelalter-Begeisterten.

Das sogenannte Drehkücken hat eine Meistermarke / Schmiedemarke eingeschlagen - in Form eines stehenden Hahns nach links. Die Zapfhähne wurden damals von einem Rotschmied oder Zapfenmacher hergestellt. Meist waren diese Zapfhähne auf einer sogenannten Schleifkanne (Ratsherrenkanne, Zunftkanne) montiert.

Ein vergleichbares Stück liegt im Burgenmuseum Reichenstein (Gemeindegebiet von Tragwein im Bezirk Freistadt im Mühlviertel in Oberösterreich).

Weitere Literatur: Nürnberger Meistermarken auf Zapfhahnen des 15.-19. Jahrhunderts von Beitrag Otto A. Baumgärtel (Bild 17, Vogel stehend nach links)

Siehe auch die Abbildung einer Schleifkanne in: Grubenhunt und Ofensau. Vom Reichtum der Erde. Katalog zur Kärntner Landesausstellung in Hüttenberg, Heft, vom 29. April bis 29. Oktober 1995. Herausgegeben vom Kärntner Landesausstellungsbüro. Redigiert von Gabriele Guntsche-Liessmann und Friedrich W. Leitner. – Klagenfurt: Kärntner Landesausstellungsbüro 1995. 299. 4°. Objekt-Nr.: 7E.4, S. 203.

 

Geschichte:
Die Schleifkannen wurden vom 15. bis 17. Jahrhundert u. a. in Sachsen, Passau und Kärnten, zumeist von Rotschmieden und Zapfenmachern hergestellt. Als Material fanden Messing, Kupfer oder auch Zinn Verwendung und in Bodennähe ist bei einigen Exemplaren ein Zapfhahn angebracht.

Schleifkannen fanden z. B. bei Zunft- und Gildenzusammenkünften, aber auch bei Ratsversammlungen Verwendung. Bei Freisprechungsfeiern des Handwerks nahmen die Lehrlinge daraus ihren Gesellentrunk. Die Herkunft der Bezeichnung "Schleifkanne" wird unterschiedlich angegeben. Die Zunftkannen waren zumeist mit gravierten Zunftemblemen, Meister- und Gesellennamen versehen und wurden seit dem späten 15. Jh. beim sogenannten „Gesellen-Schleifen“ - einem Brauch beim Gesellenlossprechen - verwendet.

Der Name "Zapfhahn" rührt daher, dass der Drehgriff des Ventils schon in der römischen Antike häufig in Gestalt eines Tieres - häufig eines Hahnes - geformt war. Der Zapfhahn fand sich im Mittelalter an Getränkefässern, am Wasserbehälter von Waschschränken, an Gießgefäßen und an den Entnahmestellen von Wasserleitungen. Er war zunächst aus Holz, vom 14. Jh. an auch aus Messing-. Rot- oder Bronzeguss gefertigt, und bestand aus einem Rohrstück, welches an einem Ende konisch zulief und senkrecht zur Längsachse zur Aufnahme des Absperrventils durchbohrt war. Das zylinderförmige Absperrventil hatte seinerseits auf der Höhe des Rohrquerschnitts eine Bohrung, die durch Drehung in die Richtung der Rohrachse gestellt werden konnte und so den Durchfluss freigab, bzw. diesen bei einer weiteren 1/4-Drehung sperrte. Das vordere Ende des Zapfhahns war nach unten gekrümmt, um den Flüssigkeitsstrahl besser auffangen zu können. Das hintere Ende des Zapfhahns lief konisch zu, um einen sicheren Sitz im Spundloch der Schleifkanne zu gewährleisten.

Tags: Schmiedemarke, Mittelalter, Renaissance, Zapfhahn, Schleifkanne, Zunftkanne, Innungskanne, Gildenkanne, Ratsherrenkanne, Zinnkanne

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