Sammlung von drei Skapulieren - das goldene Skapulier vom Berge Karmel - mit der Ansicht von vier Gnadenbildern auf Seide gedruckt, spätes 18. Jahrhundert sowie ein rotes und ein weißes Skapulier. Amulette für Schutzwehr gegen Gefahren und Zeichen des Heiles. Diverse Darstellung wie das Gnadenbildes Maria von Berg Carmel, sowie das Gnadenbild des Heiligen Anastasius aus Persien (Mönch und Martyrer in Assyrien, gest. 628 n. Chr).
Kupferstiche auf Seide gedruckt, teils Umrandung mit Goldbrokat. Sehr guter Erhaltungszustand, drei schöne Stücke sakraler Volkskunst und Volksglauben.
Das Skapulier - Glauben und Schutz
Die Furcht vor der Pest war in früheren Jahrhunderten überwältigend. Während der Barockzeit war es in manchen Gegenden des Alpenraums üblich, dass nahezu jedes Kind und jeder Erwachsene ein Skapulier trug. Kinder erhielten meist eine einfache Ausführung, während Erwachsene oft mit einem sogenannten fünffachen Skapulier ausgestattet waren.
Die schlichten Kinderskapuliere wurden in der Regel am sogenannten Skapuliersonntag – dem Sonntag nach dem 16. Juli – vom Pfarrer während eines Gottesdienstes geweiht. Die komplexeren Varianten der Erwachsenen hingegen wurden oft im Rahmen von Volksmissionen durch Bußprediger gesegnet. Diese religiösen Amulette trug man um den Hals, in der Hoffnung, sie würden vor Krankheiten, Unheil, bösen Geistern und insbesondere der Pest bewahren.
Auch in der Volksmedizin fanden Skapuliere Verwendung. Man legte sie Kranken an, um eine „Entscheidung“ zu erzwingen – entweder sollte der Leidende rasch gesunden oder, falls keine Heilung mehr möglich war, ohne langes Siechtum sterben.
Die Gründung der Skapulierbruderschaft fällt in das Jahr 1671 – eine Zeit, die von schweren Pestwellen geprägt war.
Quellen: Pol Tousch: Von Bräuchen, Sitten und Aberglauben; L. Hansmann: Amulette, Magie, Talisman