Segensbriefe - seltene Amulette aus dem 17. bis 18. Jahrhundert

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Seltene Sammlung alpenländischer Segensbriefe - eine museale Sammlung von fünf authentischen Segensbriefen aus dem 17. bis frühen 18. Jahrhundert. Diese Objekte stammen aus dem süddeutsch-österreichischen Raum – jener kulturellen Landschaft, in der Volksglaube, katholische Frömmigkeit und magische Schutzpraktiken ein einzigartiges Geflecht bildeten. Die Sammlung besteht aus:

  • Feuer-Segen
  • Frais-Brief
  • Tobias-Segen
  • Wetter-Segen
  • Diebs-Segen

 

Segensbriefe - Gelebte Volksfrömmigkeit

Diese Segensbriefe – auch „Schutzbriefe“ oder „Büchel“ genannt – wurden nicht bloß aufbewahrt, sondern getragen, aufgehängt, eingenäht oder auf Reisen mitgeführt. Sie gelten heute als eindrucksvolle Zeugnisse der vormodernen Mentalitätsgeschichte. In ihnen verschmelzen mittelalterliche Schutzformeln, apotropäische Rituale und christliche Heilsvorstellungen.

In der Forschung gelten sie als Teil des „Volkskatholizismus“ (vgl. Kriss-Rettenbeck, Volksfromme Frömmigkeit), eines religiösen Kosmos, in dem Amulett, Andacht und Alltag untrennbar verbunden waren.

Feuer-Segen

Ein Schutzbrief gegen Brand, Blitzschlag und „Feuergefahr aller Art“. Solche Briefe wurden oft über Stall- oder Haustüren aufgehängt. Sie enthalten Anrufungen der hl. Agatha, des Erzengels Michael oder der hl. drei Könige, deren Anfangsbuchstaben (CMB) mit Schutzwirkung versehen galten.

Frais-Brief (auch Fras- oder Fraisenbrief)

Ein seltener Segen gegen die sogenannte „Frais“ – eine volkstümliche Bezeichnung für Krampf-, Fall- oder Nervenleiden, insbesondere bei Kindern. Die Texte zeigen Einflüsse aus vorchristlicher Heilmagie und sind in Verbindung mit ritueller Handlung überliefert. (Vgl. Hansmann, Krankheitsabwehr im Volksglauben, Volkskundemuseum Wien)

Tobias-Segen

Dieser Schutzbrief beruft sich auf die biblische Geschichte des Tobias und des Erzengels Raphael. Besonders beliebt als Reisebegleiter und Schutzbrief gegen „üble Menschen, Diebe und das nächtliche Grauen“. In der Forschung wird er oft mit dem Übergang vom mittelalterlichen Pilgerschutz zur barocken Alltagsmagie verbunden. (Nemec, Kunst und Volksglaube, Joanneum Graz)

Wetter-Segen

Ein oft lithografisch vervielfältigter Schutztext gegen Gewitter, Hagel und Unwetter. Der Wettersegen wurde gewöhnlich beim ersten Donnerschlag des Jahres aktiviert, manchmal auch mit geweihtem Wasser besprengt. Er enthält Anrufungen von Christus und der Naturheiligen. Besonders verbreitet im Alpenraum.

Diebs-Segen

Ein präventives Amulett gegen Einbruch, Diebstahl und „nächtliche Unrast“. Diese Segensbriefe wurden gerne bei den Eingangstüren von Ställen oder Vorratskammern angebracht. Texte enthalten u. a. Anrufungen der hl. Jungfrau Maria und Verweise auf den Psalter Davids. Der Diebssegen reflektiert das Sicherheitsbedürfnis bäuerlicher Haushalte im Kontext ländlicher Rechtsunsicherheit.

Historische Einordnung und Zustand

Alle fünf Objekte sind in einem ihrem Alter entsprechenden sehr guten Zustand. Papier, Drucktechnik (teils Holzschnitt, teils Kupferstich), und die handschriftlichen Einträge lassen eine zeitliche Einordnung ins späte 17. bis frühe 18. Jahrhundert zu.

Die Provenienz lässt sich auf mehrere Regionen in Steiermark, Tirol und dem bayerischen Oberland zurückführen – ein Umfeld, das durch den Einfluss katholischer Reformbewegungen sowie durch das Wirken von Bußpredigern und Volksmissionaren stark geprägt war (vgl. Weninger, Barocke Frömmigkeit im Volk, Volkskundemuseum Salzburg).

Für Sammler, Museen und Liebhaber historischer Volkskultur

Diese Sammlung ist nicht nur ein rares Ensemble für Sammler religiöser Artefakte, sondern bietet auch hohes wissenschaftliches Potenzial für kulturgeschichtliche Forschung und museale Präsentation.

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