Seltenes Drudenmesser aus dem Jahr 1861, die Klinge mit beidseitiger Gravur und Horngriff. Auf einer Seite der Klinge „IHS MARIA JOSEPH“, auf der Rückseite „INRI 1861“. Der Erl weißt eine Messingeinlage auf und die handgravierte Stahlklinge zeugen vom handwerklichen Können des 19. Jahrhunderts.
Drudenmesser - Schutz-/Ritualmesser
Im alpenländischen Volksglauben galt das Drudenmesser als Schutzmittel gegen nächtliche Bedrängnisse und böse Geister — sogenannte Druden. Man steckte es oft in den Türstock, das Fensterkreuz oder unter das Kopfkissen, um Haus und Bewohner zu schützen. Die Inschriften IHS und INRI verstärkten diese Schutzwirkung als christliche Segensformeln, tief verwurzelt in der Volksfrömmigkeit des 18. und 19. Jahrhunderts.
Vergleichbare Objekte finden sich in den Sammlungen des Volkskundemuseums Wien und des Joanneums Graz.
Ein eindrucksvolles Zeugnis gelebter Volkskunst und religiöser Alltagskultur, zugleich ein ästhetisch reizvolles Sammlerstück mit klarer Datierung.
Länge: ca 19 cm
Klinge: ca. 10,5 cm