Michael Powolny - Entwurf für J. & L. Lobmeyr, Ausführung Loetz Witwe, um 1920. Vase in saphirblauen Glas (Prod. Nr. 935), in die Form eingeblasen mit angesetzten Fuß. Aus dem Körper der Vase 10 herausgezogene Henkel (extruded handles), in zwei Reihen versetzt angeordnet.
Diese Lötz Vase ist eine der technisch schwierigsten Formen von Lötz - ein seltenes Sammlerstück des Jugendstil. Unbeschädigt - keine Chips!
Michael Powolny und J. & L. Lobmeyr
In der bewegten Endphase des Ersten Weltkriegs 1917/18 intensivierte das renommierte Wiener Glashaus J. & L. Lobmeyr seine Kooperation mit der böhmischen Glasmanufaktur Lötz Witwe in Klostermühle. Besonders bemerkenswert waren die Aufträge für eine Serie von Vasen nach Entwürfen des Wiener Keramikers und Bildhauers Michael Powolny (1871-1954), der zu dieser Zeit von seiner Studienreise nach Venedig stark geprägt war. Die hier vorgestellte Vase täuscht gekonnt venezianische Herkunft vor – ein Zeugnis der außergewöhnlichen Kunstfertigkeit böhmischer Glasmacher. Das technisch anspruchsvolle Verfahren, bei dem zehn kleine Henkel direkt aus der etwa 1200 Grad heißen Glasmasse gezogen und in perfekter Symmetrie angeordnet wurden, macht jedes Exemplar zu einem Unikat. Diese spezielle Technik war eine Spezialität des Glasmeisters Leopold Bauer, der für die komplexesten und schwierigsten Arbeiten bei Lötz verantwortlich war.
Literatur:
- Ricke, Ploil, u. A.: Lötz Werkmonographie, 1989, Seite 287, Abb. 352
- Lötz - Musterschnitte, 1989, Seite 238
- Lötz - Böhmisches Glas, Band 1 Seite 287ff. und Schnitt vgl. Band 2 Serie III, Prod.Nr. 935
- Neue Galerie New York - Bohemian Glass, Seite 266
- Böhmisches Glas / Band 4 - Passauer Glasmuseum, Seite 133
Höhe: ca. 15 cm
Durchmesser: ca. 13 cm
Tags: Lötz Vase, Jugendstil Vase, Lobmeyr Vase antik
